Zeit für einen neuen Schnitt
Der Baum- oder Gehölzschnitt ist, anders als der Friseurbesuch, mehr als eine bloße Schönheitskorrektur. Durch das Schneiden bleiben Bäume und Sträucher widerstandsfähiger, das Wachstum von dicken starken Ästen wird gefördert, die Gehölze werden zum Blühen animiert und tragen mehr Früchte, auch genesen die Pflanzen nach Krankheiten oder Sturmschäden schneller. Und last but not least: Wird die Form gefälliger und der Garten sieht gepflegter aus.
Wann ist die beste Zeit für den Baumschnitt?
In der Regel sollten Bäume zwischen November und Februar zurückgeschnitten werden, wenn der Baum ruht, also irgendwann zwischen Laubabwurf und Neuaustrieb, aber nie bei Frost. Deshalb ist der Februar/März eigentlich ein guter Zeitpunkt. Sehr früh treibende Bäume sollte man besser schon im Herbst direkt nach dem Laubabwurf beschneiden.
Welche Bäume und Sträucher müssen gestutzt werden?
Bäume sind pflegeleichter und werden nur bei Bedarf geschnitten, wenn sie zu groß geworden sind. Zierkirschen und -äpfel, die gerne dichte Kronen bilden sowie Rosen, Clematis und frühjahrs- und sommerblühende Ziersträucher sollten allerding regelmäßigen (einmal im Jahr) zurückgeschnitten werden. Es gibt Baumarten wie Zierkirschen, die Probleme mit der Wundheilung haben oder die beim Schneiden im Winter stark bluten, z. B. Ahorn und Walnuss. Diese Bäume schneidet man dann besser im Sommer.
Welche Gehölze sollte man in Ruhe lassen?
Manche Bäume treiben nur sehr zögerlich aus oder fangen erst im Alter zu wuchern an. Diese sollte man in Frieden lassen. Dazu gehören vor allem Laubbäume wie Birke, Blumenhartriegel, Buche, Esche, Ginkgo, Goldahorn, Goldulme, Goldregen, Essigbaum, Magnolien, Japanischen Zwergahorn oder Fächerahorn. Nadelgehölze vertragen gar keinen Baumschnitt!
Die wichtigsten Tipps für den Baumschnitt
Zunächst einmal sollte man auf keinen Fall einfach mit der Heckenschere wild herumsäbeln oder kreisförmig um die Krone herum schneiden. Das führt zu unzähligen, dicht an dicht stehenden Trieben, während der Baum oder Strauch im Innern kahl wird. Man sollte stattdessen Hauptäste über einem darunter abzweigenden Seitentrieb abschneiden. Das Verfahren nennt man auch Ableiten. Dadurch wird die Krone insgesamt kleiner, behält aber ihre natürliche Wuchsform. Wenn man den Mitteltrieb und die oberen Seitentriebe ungeschnitten lässt, wird die Baumkrone insgesamt schmaler, während der Baum seine Höhe behält. Die Baumkronen sollte man dafür im Innern auslichten. Im Kronen- oder Strauchinneren werden dazu dicht stehende, parallel wachsende, sich überkreuzende oder nach innen wachsenden Äste und Zweige entfernt. So sorgt man für mehr Licht und beugt Pilzkrankheiten vor. Steil aufwärts gerichtete Konkurrenztriebe zum Kronengerüst werden am Ansatz abgeschnitten. Abgestorbene Äste sollte man auf den Astring absägen. Der Astring ist eine Verdickung bzw. eine Falte im Übergangsbereich zwischen Stamm und Ast. Der Schnitt wird unmittelbar vor dem Astring angesetzt – der Astring selbst sollte möglichst nicht beschädigt werden. Größere Schnittwunden sollte man versorgen. Dazu die ausgefransten Ränder mit einem scharfen Messer abschneiden und anschließend mit einem Wundverschlussmittel versorgen. Als sehrt gutes Wundverschlussmittel hat sich eine Mischung aus Urgesteinsmehl, EM-Keramikpulver und EM-Garten zu einer Paste gemischt bewährt. Professionale Baumschneider wie Martin Leiacker schwören darauf. Durch die Mikroorganismen wird auf der Wunde das Milieu positiv verändert und kranke Bakterien und Pilze unterdrückt. Das Keramikpulver und die Mineralien des Urgesteinsmehls schützen die Wunde. Alle drei Zutaten gibt es in der Eußenheimer Manufaktur.
Die Mitte der Wunde bitte nicht verschließen. Hier bleibt die Schnittstelle sowieso trocken. Das Verschlussmittel könnte hier Fäulnis erzeugen.
Viel Spaß beim Gehölzschnitt … und nur nicht zu zaghaft sein … 😊