4 Gründe, warum du deinen Magen pflegen solltest

Jeder von uns hatte schon einmal mit Verdauungsproblemen zu tun. Wenn wir über Verdauung sprechen, legen wir oft den Fokus auf unseren Darm. Meistens hören wir: der Darm muss aufgebaut werden oder das Darmmilieu stimmt nicht. Und mittlerweile wissen wir fast alle: der Darm ist das Zentrum unseres Immunsystems. Das ist auch alles richtig und der Darm ist ein extrem wichtiges Organ, allerdings sollten wir beim Thema Verdauung unseren Magen nicht unterschätzen.

In diesem Beitrag erfahrt ihr, warum unser Magen mindestens genauso wichtig ist für unsere Verdauung wie unser Darm und deshalb unsere volle Aufmerksamkeit verdient hat.

Los geht´s:

1. Unser Magen bereitet das Essen für den Darm vor

Das klingt erstmal nicht so spannend, ist aber eine essenzielle Aufgabe, damit unser Darm überhaupt die Lebensmittel aufnehmen kann. Mit Hilfe der Magensäure bereitet unser Magen den Verdauungsprozess für den Darm vor, denn ohne diese Vorbereitung wäre unser Darm völlig überfordert und würde streiken. Es würde ständig zu Blähungen, Durchfall, Verstopfung und schmerzhaften Krämpfen kommen.

Das heißt, Verdauungsprobleme können bereits im Magen beginnen, wenn dieser nicht richtig funktioniert. Deswegen sollte bei Störungen im Darmbereich auch immer unser Magen kontrolliert werden. Denn die beiden Organe stehen im ständigen Austausch und ist dieser gestört, kann es schmerzhaft werden.

2. Unsere Magensäure tötet ungewollte Bakterien und Parasiten

Die Magensäure ist ein echter Schrecken für alle krankmachenden Bakterien und Parasiten, die mit der Nahrung in unseren Organismus gelangen. Das bedeutet, unser Magen ist eine Art Schutzschild für unseren Darm. Die Magensäure tötet alles ab, was nicht in den Darm gelangen sollte. Damit dieser Prozess ordnungsgemäß abläuft, muss die Säureproduktion des Magens richtig funktionieren. Liegen hier Beschwerden vor, dann unbedingt von einem Therapeuten abklären und behandeln lassen.   

3. Unser Magen unterstützt bei der Vitamin B12 Aufnahme

Vitamin B12 kann unser Körper nicht selbst produzieren, es ist aber enorm wichtig für bestimmte Stoffwechselvorgänge. Wir nehmen es durch bestimmte Nahrungsmittel oder durch Nahrungsergänzungsmittel auf. Damit unser Darm dieses für uns essenzielle Vitamin überhaupt verwerten kann, bildet unsere schlaue Magenschleimhaut den sogenannten Intrinsic-Faktor. Dort wird die Vorstufe von Vitamin B12 gebildet und später dann im Darm aktiviert bzw. aufgenommen. Es kann vorkommen, dass diese Funktion gestört ist und der Intrinsic-Faktor nicht gebildet wird. Das wiederum führt zu einer Unterversorgung mit Vitamin B12.

4. Der Magen erinnert uns an Nahrungsaufnahme zum richtigen Zeitpunkt

Unser Essverhalten wird heutzutage viel von außen gesteuert oder durch Muster, die wir uns antrainiert haben. Zum Beispiel beiläufiges Essen und snacken, weil wir im Stress sind oder unter Zeitdruck stehen. Oder jeden Tag um 12 Uhr Mittag zu essen, obwohl wir noch gar nicht hungrig sind. Dabei wäre es viel schlauer, wenn wir auf unseren Körper und seine Signale hören würden, denn unser Magen sagt uns, wann er Hunger hat.

Er schüttet ab einem bestimmten Füllstand das Hormon Ghrelin aus, das unser Hunger- und Sättigungsgefühl regelt. Je leerer unser Magen ist, umso mehr schüttet er vom Hormon aus und umso präsenter wird unser Hungergefühl.

Durch Stress, Schlafmangel oder Unterversorgung wichtiger Nährstoffe kann die Ghrelin-Produktion allerdings auch aus dem Gleichgewicht geraten. Dann haben wir zum Beispiel ständig Hunger und unser Sättigungsgefühl tritt nicht ein. Unser Körper kann aber wieder zurückfinden zu einer normalen Hormonproduktion und wir können wieder lernen auf unsere Körpersignale zu hören. Stress reduzieren, Schlaf optimieren und viel Erholung sind nur ein paar Stichwörter.

Um euch dabei zu unterstützen, ab sofort eure Magenpflege zu optimieren, haben wir ein paar Tipps zusammengestellt:

Nehmt euch Zeit für´s Essen – Verdauung beginnt im Mund

Die Verdauung beginnt nicht erst im Magen, sondern eigentlich schon im Mund, wenn wir die Lebensmittel zerkleinern und einspeicheln. Jeder Bissen sollte sorgfältig gekaut werden, im Besten Fall so lange bis die Lebensmittel eine breiartige Konsistenz haben.

Das entlastet die Verdauungsorgane, erleichtert die Verdauung und verbessert die Nährstoffaufnahme.

Es kann außerdem sehr hilfreich sein, dich nicht komplett satt zu essen. Denn jeder Verdauungsvorgang braucht Energie, die dann an anderer Stelle – zum Beispiel für Konzentration und Fokus bei der Arbeit – fehlt. Also nehmt euch Zeit, esst nicht in Hektik und kaut euer Essen gut, dann freut sich euer Magen smile

Keine Getränke zum Essen

Auch wenn immer wieder behauptet wird, es sein ein Mythos, dass man nichts zum Essen trinke soll – probiert es einfach mal aus. Das kann vor allem hilfreich sein, wenn der Magen schon etwas angeschlagen ist. Dann ist es besser eine Stunde vor dem Essen zu trinken und dann erst wieder eine Stunde danach. Getränke können die Verdauungssäfte verdünnen, was es wiederum für den Magen schwieriger macht, das Essen zu verdauen.

Greift öfter zu Nahrungsmitteln, die den Magen unterstützen

Es gibt Nahrungsmittel, die nicht nur leicht verdaulich sind, sondern den Magen zusätzlich unterstützen können. Das sind z. B. Papayas, Kartoffeln, Äpfel oder Ingwer. Papaya wird Beispielsweise nachgesagt, dass sie bei Magenschleimhautentzündungen oder Bauchkrämpfen lindernd wirkt, oder auch hilft schädliche Bakterien, Parasiten und Würmer abzutöten. Auch Äpfel können mit ihren entzündungshemmenden Eigenschaften wunderbar zur Stärkung des Magens beitragen. Wer an Magenproblemen leidet, sollte jedoch vorsichtig sein mit zu viel rohem Obst. Hier könntet ihr zum Beispiel einen ungezuckerten Apfelbrei ausprobieren, um trotzdem die tollen Eigenschaften des Apfels abzugreifen.

Fermentierte Lebensmittel – ein Highlight für Magen und Darm

 

Wenn der Magen bereits gereizt ist, ist es nicht immer ratsam auf rohes Essen zurückzugreifen. Auch wenn die Inhaltsstoffe förderlich sind für einen gesunden Magen können rohe Lebensmittel den Magen zusätzlich herausfordern.

Damit wir aber nicht auf die Vitamine und guten Inhaltsstoffe verzichten müssen, können wir fermentiere Nahrungsmittel nutzen. Fermentation ist eine optimale Lösung, um Früchte und Gemüse verträglich und besser verdaulich zu machen. Ein weiterer großer Pluspunkt ist hierbei die verlängerte Haltbarkeit und die Verstärkung der enthaltenen Vitamine. Darüber freut sich euer gesamter Verdauungstrakt, versprochen smile Dabei könnt ihr sowohl fermentierte Lebensmittel essen oder fermentierte Getränke zu euch nehmen.

(Anmerkung: bei bestehender Histaminintoleranz werden fermentierte Produkte nicht empfohlen)

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