Pflanzenfermente - mikrobielle Prozesslenkung in der Bodenbearbeitung
Es kommt in der regenerativen, biologischen Landwirtschaft immer darauf an, das Bodenleben zu fördern. Deshalb müssen den Böden, Nahrung, Energie und Mikroorganismen zugeführt werden.
Ein zentrales Werkzeug der regenerativen Landwirtschaft ist die Verwendung von Pflanzenfermenten bei der Bodenbearbeitung. Ferment bedeutet hierbei zweierlei: Die beim Ansatz verwendeten Pflanzen enthalten Enzyme, die auch im Boden weiter aktiv sind, die Gärungs-Mikroben bilden ebenfalls Enzyme, die den Bodenstoffwechsel steuern. Damit kann man mit der Ausbringung von Pflanzenfermenten fehlende frische organische Substanzen ausgleichen und gleichzeitig den Boden mit biologisch aktiven Bakterien anreichern.
Durch die antioxidative Wirkung der Pflanzenfermente kann der Abbau der organischen Bodensubstanzen reduziert werden. Antioxidativ ist ein Schutz vor Verderb, ähnlich wie bei der milchsauren Fermentation von Gemüse.
Weiterhin zeigen die Anwendung von Pflanzenfermenten, dass der Rotteprozess verbessert wird, Fäulnis im Boden verhindert wird und die Mikroflora positiv beeinflusst oder neue aufgebaut wird. Dadurch wird das Auftreten von Unkräutern und Krankheiten eingedämmt.
Mit den Pflanzenfermenten werden mehrere Wirkmechanismen kombiniert:
die antioxidative, fermentaktive Wirkung der Mikrobenkombination aus verschiedenen Bakterien und Hefen
die sekundären Inhaltsstoffe aus den mitfermentierten Pflanzen
Milieuveränderung durch die Mikroorganismen
Milchsaure Pflanzenfermente haben sich als Einspritzung bei der Bodenbearbeitung zur Steuerung des Bodenstoffwechsels bewährt.
- entsteht bei der Fermentation von frischen Pflanzen
- ist stabil, mehrere Wochen lagerfähig und hat einen PH-Wert von 3,2 bis 3,8. Pflanzenfermente werden bei Bodenbearbeitungsgängen verwendet.
- Es wird die Verdichtung vermieden.
Weiterhin bieten Pflanzenfermente folgende Vorteile:
- Das Ausbringen von Pflanzenfermenten bei der Bodenbearbeitung verhindert Fäulnis im Boden.
- Pflanzenfermente reduzieren den Abbau der noch vorhandenen organischen Bodensubstanz, wenn wegen der Bodenbearbeitung der Acker nicht bewachsen ist.
- Pflanzenfermente fördern die Humusbildung. Damit reduzieren sie den gasförmigen Verlust von Kohlenstoff und die Auswaschung der Nährstoffe.
- Keimlingserkrankungen nehmen im fermentierten Boden ab, die Jugendentwicklung der Kulturen verläuft schneller.
Hallo, das ist ja höchst interessant! Würde unserer nicht sehr fruchtbaren Gartenerde bestimmt gut tun.
Aber wie kann ich unserer Gartenerde Nahrung, Energie und Mikroorganismen zuführen? Wo kann ich die erwähnten Fermente erwerben? Oder wie kann ich sie selbst herstellen?
An einer Antwort wäre ich sehr interessiert.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Kroll
Hallo Peter, viele Dank! Man kann der Gartenerde Nahrung, Energie und Mikroorganismen zufügen, indem man organisches Material wie z.B. selbst gemachten Kompost, Bokashi, guten Pferdemist, Graschnitt auf die Erde bringt und Mulcht.
Die Mikroorganismen werden auf das Material gegossen. Zum Beispiel 200 ml sEM Garten und/oder EM KompostTee auf 10 l Wasser und alle 4 Wochen die Böden begießen.
Die Fermente bekommst du von der Eußenheimer Manufaktur UG: http://www.eussenheimer-manufaktur.de
Von der Eußenheimer Manufaktur UG kannst du auch ein Basispaket bekommen mit Anleitung, wie du deine Mikroorganismen selbst vermehren kannst.
Viele Grüße
Jürgen